- Phillip Dinkelacker:
- Rita Kantemir-Thomä:
- Ibrahim Ismail:
Easy Skankin Sound, das ist ein respektables Berliner Soundsystem mit Live Vocal. Gegründet hat sich das Dreiergespann 2005 aus der jahrelangen gemeinsamen Banderfahrung in Berliner Szenebands wie Skaquadrat oder dem Berlin Boom Orchestra. Zusammen mit dem DJ Herr Nilsson an den Plattentellern und seit Neuestem auch der Saxophonistin Anne vom Berlin Boom Orchestra, rockt Filou Rouge am Mic die Bühne und heizt dem Publikum mit kritischen Texten über beispielweise die menschenrechtsverachtende Flüchtlingspolitik Europas oder den frauenfeindlichen Sexismus in Reggaemusik mächtig ein.
Rita Kantemir-Thomä ging 1981 für die AL (jetzt Bündnis 90/Die Grünen) ins Berliner Abgeordnetenhaus und arbeitet seit 1981 im damals gegründeten Flüchtlingsrat Berlin, einige Jahre dort auch im Vorstand. Nach jahrelangem gemeinsamem Kampf von Flüchtlingsrat und Grünen erstritt man 2001 für die damaligen jungen alleinstehenden Flüchtlinge in Berlin Bleiberecht und Einbürgerung. Letztere gründeten dafür eine eigene Initiative (eine Vor-Vorläuferorganisation von JoG) im Rahmen des BBZ, deren Mitglieder den politischen Kampf für eine aktuelle Bleiberechtsregelung heute bundesweit fortsetzen. Bei den vielen kreativen Aktionen für die (in Berlin) „vergessenen“ alleinstehenden Jugendlichen bei der sog. Altfallregelung jener Tage hat Rita K (69) in den 80er und 90er Jahren maßgeblich mitgewirkt, und sie setzte sich wiederum hartnäckig wie erfolgreich ein für die berufliche Ausbildung der jungen Migranten.
Unser Jurymitglied wurde von DIE ZEIT am 20. Mai 2009 am besten vorgestellt: „Ibrahim Ismail, den alle nur »Ibi« nennen, ist diplomierter Sportwissenschaftler, Hobbyphilosoph, inzwischen Berufsschullehrer, bald schon Lehrbeauftragter an der Universität Bochum, und er ist neben alldem seit vielen Jahren Sozialarbeiter. Mit fünf Jahren kam er als Flüchtlingskind aus dem Libanon nach Deutschland. Die jungen Leute kämen als aggressive Kunden in die Jugendhäuser, sagt Ibrahim Ismail, die nach Spaß und Ablenkung verlangten – und die Sozialarbeiter spielten ihre Animateure. Er selbst wehrt sich seit Langem gegen diese Rolle. Als er 2005, neben seinem Studium, noch einmal als Streetworker antrat, bat er seinen Arbeitgeber, die Diakonie Wuppertal, um »absolute Autonomie«. Ismail plante den Ausbruch aus dem »reaktiven Aktionismus«, mit dem es der traditionellen Sozialarbeit in den vergangenen Jahren immer weniger gelungen war, schwierige, verhaltensauffällige Jugendliche zu erreichen. Er wollte die Bequemlichkeit bekämpfen, die jungen Migranten hinter ihren Kickertischen hervorholen und »Impfstoffe verteilen«. Impfstoffe, die den Jugendlichen Mut machen und ihren Glauben an sich selbst stärken sollten.“