Ein Text von Shabnam über ihre Teilnahme an der JoG-Konferenz in München und warum sich alles ändern muss.
Ich bin seit über einem Jahr bei JoG aktiv. Diese JoG-Konferenz (anlässlich der Innenminister*innen-Konferenz in München 2022) war meine zweite, ich war schon 2021 bei der Konferenz in Stuttgart dabei.
Was sich ändern soll? Alles! Alle Menschen in Deutschland sollen gleich behandelt werden. Was ich gesehen habe, ist: Ukrainische Menschen werden von Deutschland als Geflüchtete Erster Klasse behandelt, andere Personen als Geflüchtete Zweiter Klasse. Ich freue mich, wenn andere Hilfe bekommen! Wenn man helfen kann, muss man helfen, das ist eine Pflicht. Aber: Für alle Menschen muss das gleich gelten. Dass einige besser, aber viele andere weiterhin schlecht behandelt werden, wollen wir nicht. Deswegen machen wir Demos. Wir wollen Gleichberechtigung und gerechte Perspektiven für alle.
Was wollen wir noch? Uns sicher fühlen! Und, dass nicht jeden Tag Menschen Rassismus erleben müssen. Niemand will aus seinem eigenen Land flüchten. Neues Land, neue Kultur, neue Menschen und man muss ganz von vorn anfangen – all das ist schon ein großes Problem. Und dann muss man zusätzlich zu all dem noch gegen Rassismus ankämpfen. Früher habe ich nicht mal gewusst, was Rassismus ist. Dann kam ich nach Deutschland und habe ihn selbst erlebt. Ich hatte ein Kopftuch, das habe ich abgelegt, weil ich so gemobbt wurde. Warum? Manche Leute denken direkt, dass man unterdrückt wird und eigentlich kein Kopftuch tragen will. Aber es gibt Menschen, die das mit Stolz tragen! Menschen, die das wollen! Das Problem sind diejenigen, die das nicht verstehen wollen, die denken „Deutschland ist das beste Land der Welt“ und dabei ganz bestimmte, rassistische Vorstellungen haben.
Diskriminierung hat sehr ernste Auswirkungen, z.B. Benachteiligungen, aber auch psychische Folgen. Manche Menschen, die von Rassismus betroffen sind, bekommen schwere Depressionen. Wir wollen, dass das aufhört, und alle Menschen sich sicher fühlen können.