Ich, Lara Ahmad, bin 19 Jahre und besuche das Berufliche Gymnasium. Ich bin seit 1997 mit meinen Eltern und fünf Geschwistern in Deutschland und lebe in Chemnitz. Doch unser Aufenthaltstatus ist bis jetzt ungeklärt (Duldung). Im November 2006 beschloss die Innenministerkonferenz ein Bleiberecht für langzeitig geduldete Ausländer, wie meine Familie. Bedingungen sind unter anderem: Ein Aufenthalt von mehr als sechs Jahren für Familien und dass man über einen gültigen Pass verfügen muss. Personen im erwerbsfähigen Alter müssen eine Arbeit nachweisen. Doch mein Vater verfügt über keinen Pass und auch bei der Arbeit gibt es Probleme: Er hatte bereits mehrere Arbeitsangebote, die die Ausländerbehörde aber nicht genehmigte.
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Das neue Zuwanderungsrecht: Ungerecht und Diskriminierend
Gleichzeitig mit der neuen Bleiberechtsregelung wird das Zuwanderungsgesetz massiv verschärft. Dies bedeutet zum Beispiel, dass beim Nachzug eines Ehepartners vorher die deutsche Sprache erlernt werden muss. Das ist in den meisten Fällen nicht möglich. Die Sprachschulen in den Herkunftsländern sind für viele zu teuer und schwer erreichbar, da sie sich nur in großen Städten befinden. Wir finden es gegenüber den Menschen ungerecht und diskriminierend die nicht die Möglichkeit hatten eine Schule zu besuchen, weil sie Frauen sind, einer Minderheit angehören, zu arm sind oder zu weit auf dem Land leben. Auch diese Menschen haben ein Recht auf Familie.
Der Gesetzentwurf enthält zahllose weitere Verschärfungen:
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Appell an die Politikerinnen und Politiker der Bundesrepublik Deutschland
Sehr geehrte Damen und Herren,
das Bleiberecht war und ist überfällig und lange angemahnt. Nachdem schon das Bleiberecht der Innenminister gescheitert ist, droht nun das gleiche bei dem Bundesgesetz das im Juni 2007 beschlossen werden soll.
Deshalb fordern wir von Ihnen, den Appell von „Jugendliche Ohne Grenzen“ endlich vollständig umzusetzen:
HIER GEBLIEBEN!
Wir sind Kinder und Jugendliche dieser Welt. Auch wenn wir alle unterschiedlich sind, leben wir zusammen auf dieser Erde. Deshalb wollen wir uns gemeinsam für eine bessere Welt für alle Menschen einsetzen und fangen bei uns zu Hause damit an.
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Mit der Duldung ist es unsicher
Ich heiße Amer Zebari und bin 1989 in Badrya (Nord-Irak) geboren. Ich lebte mit meinen Großeltern und meinem kleinen Bruder in einem kurdischen Dorf als Schafhirte, meine Eltern leben nicht mehr. Als ich 14 Jahre alt war, kurz vor dem Ausbruch des Krieges, sollte ich in Saddams so genannte Jugendarmee aufgenommen werden. Mein Großvater wollte das nicht, darum hat er mich nach Deutschland geschickt. Ich kam 2003 nach Lübeck in eine Asylunterkunft. Ich fühlte mich so allein in der Kaserne zwischen all den Erwachsenen. In dem Zimmer waren wir sieben. Der Vormundschaftsverein LIFELINE vermittelte mir später eine Frau als Vormund. Wir haben zusammen Deutsch lesen und schreiben gelernt. Jetzt bin ich 18 Jahre und besuche die Hauptschule in Preetz und bin dort Klassensprecher.
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